vom 13.Juni 2008. Hier eine Zusammenfassung über den Vortrag von R. Dinkelacker zum Thema Männer in der Zerreißprobe zwischen Beruf, Familie und Freizeit.

Einführung:

  • Über Jahrhunderte regierten Männer als Oberhaupt in Staat, Kirche, Wissenschaft, Handel und Gewerbe und in der Familie. Dagegen hatten die Frauen zu dulden und sich zu fügen. So waren die Rollen festgelegt, teils noch bis ins 20. Jahrhundert.
  • Zu Zeiten der franz. Revolution lebten die Menschen im Feudalismus, eingebettet in eine feste Ordnung.
  • Durch die Revolution schien sich der Traum von Freiheit und Selbstbestimmung zu erfüllen. Heute, 200 Jahre später ist dieser Traum mehrheitlich verfassungsmäßig garantiert. Warum ist dann aber der Druck, auf den arbeitenden   Menschen, ins besondere den Männern nicht schwächer als bei unseren Vorvätern?
  • Gibt es Wege hier heraus, oder müssen wir uns dem Zeitgeist ohnmächtig beugen?

Beruf

  • Infolge weltweiter Umbrüche und Öffnung der Märkte verstärkt sich der Wettbewerbsdruck. Die Arbeitsproduktivität in den Betrieben wird erhöht und soziale Standards verringert. Der flexible Mitarbeiter wird gefordert (arbeiten bei Tag und Nacht und an den Wochenenden). Das Gefühl an firmeninterner Wertschätzung oder an Ansehen zu verlieren, die persönliche Angst vor Entlassung, begleiten viele Arbeitnehmer.
  • Wie können wir hier als christlich geprägte Männer handeln, um nicht in der Arbeit zerrieben zu werden?
  • Mann muss den Mut haben, dann souverän aufzutreten und Nein zu sagen, wenn es zu viel wird.
  • Mann sollte anstreben, nur ausnahmsweise Überstunden zu machen, auch wenn dadurch möglicherweise seine Beförderungschancen   vermindert werden.
  • Mit Hilfe des Betriebsrates soll erreicht werden, sonntags möglichst keine Geschäftsreisen beginnen zu lassen.
  • Männer, die in ihrem Beruf fachlich qualifiziert sind, haben größere Spielräume, als sie manchmal glauben. Diese gilt es sinnvoll und intelligent zu nutzen.
  • Teilzeit ist ein Lösungsansatz. Einem hierdurch geringeren Familieneinkommen steht ein Mehr an Freizeit, auch für die Familie, gegenüber.

Familie

  • Das Anspruchsverhalten der Familie an den Vater wird größer und die selbstgesteckten   Ziele ein guter Vater und Partner zu sein setzt viele Männer unter Druck. Was müssen wir ändern, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können?
  • Durch Stellenteilung, Teilzeitarbeit, Erziehungszeiten und ggf. zeitweiligen Verzicht auf mehr Konsum ist es heute eher möglich, dass ein Elternteil sich der berufsgleichwertigen Aufgabe der Beziehungs- und Erziehungsarbeit von Kindern widmet. Politisch gewollte und geförderte Teilzeitstellen und Ganztagesangebote für Kinder dürfen nicht dazu führen, dass dem Staat verstärkt die Erziehungsaufgabe zugeschoben wird.
  • Mann+Frau+Kinder müssen zusammen helfen, um anstehende Arbeiten zu erledigen.
  • Das aktive Vatersein ist für das Seelenleben des Mannes förderlich.

Freizeit

  • Wenn man Zeit ohne Erwerbsarbeit definiert, dann hatten früher die meisten Menschen außer an Sonn- und Feiertagen überhaupt keine freie Zeit. Dass der Sonntag als Tag des Herrn arbeitsfrei blieb, wurde über Jahrhunderte bis zum Beginn der Industriali- sierung weitgehend befolgt.
  • Mann und Frau können Freizeitaktivitäten zum Teil miteinander gestalten.
  • Als praktizierende Christen verzichten wir auf Aktivitäten, durch die wir andere Menschen belästigen oder in ihrer Würde verletzen oder die Natur zerstören. Wir nehmen den biblischen Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, ernst. Männer engagieren sich im Ehrenamt, dies kann ein Teil eines erfüllten Lebens sein.

Schlussbemerkung

  • Welche Lebensziele hat Gott für uns in unserem Leben vorgesehen? “In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis”(Kolosser 2,3).
  • Ganz wichtig ist, dass jeder seinen Weg findet, seine Erfüllung im Leben. Es ist zu wenig, sich von Mode und dem Konsum treiben zu lassen, oder jeder Fahne des Zeitgeistes zu folgen.
Gerhard Rominger