Advent – das ist zuerst Erinnerung daran, dass einer gekommen ist. Das ist nun schon 2000 Jahre her, dass Gott in diese Welt gekommen ist, um uns Menschen zu begegnen. Da, in dem Kind in der Krippe ist Gott selber als Mensch geboren, damit wir ihm auf Augenhöhe begegnen können. Gott ist zu uns gekommen, weil wir nicht mehr zu ihm kommen konnten. Daran erinnert uns der Advent und vor allem das Christfest, auch Weihnachten genannt.

Advent erinnert aber auch schon immer an ein Zweites: Besonders der Zweite Advent, der zweite Sonntag im Advent, erinnert uns an die zweite Ankunft des Christus. Er kommt zum zweiten Mal in diese Welt – zu uns. Viele verbinden das mit Angst, mit Weltuntergangsstimmung, mit bedrohlichen Ereignissen. Und wenn wir in der Offenbarung des Johannes lesen, dann können wir das verstehen. Nur: das was dort erwähnt und als   bedrohlich geschildert wird, das geschieht, bevor Jesus wiederkommt. Das beschreibt all das angstmachende Geschehen, aus dem und durch das hindurch Jesus die rettet, die zu ihm gehören. die in einer persönlichen Beziehung mit Jesus leben.

Wo in der Bibel davon gesprochen wird, dass Jesus wiederkommt, da tauchen immer wieder solche Schreckensszenen auf. Doch sie gehen immer dem kommenden Herrn voraus. Und die Bibel will denen, die hier zu Jesus gehören, damit sagen:

Was auch immer an Schwerem und Bedrohlichem du erlebst, was auch immer dir Angst macht, es wird dich nicht von Jesus trennen können. Er behält am Ende den Sieg. Und alle, die zu ihm gehören, werden dabei sein, wenn Gottes Neue Welt sichtbar anbricht. Nichts und niemand kann sie aus seiner Hand reißen.

Wo die Bibel vom Zweiten Kommen Jesu spricht, da will sie uns sagen: Halte dich zu Jesus, lebe in einer persönlichen Beziehung mit Jesus, sprich mit ihm, und höre auf ihn, und bleib mit denen in Kontakt, die auch mit ihm leben und auf ihn hören. Dann bist du bereit, und du erlebst keine unangenehmen Überraschungen, wenn Jesus kommt. Und du brauchst keine Angst zu haben vor dem Tag, an dem Jesus wiederkommt.

Im Gegenteil: Wir dürfen uns sogar darauf freuen, weil dann alles Leid, alles Leiden, alle Not und aller Schmerz ein Ende haben werden. Advent heißt: Kommt und lasst euch von dieser Freude anstecken. Denn ER kommt, und wir machen uns bereit, IHM zu begegnen.

So grüße ich Sie mit dem Wochenspruch für den zweiten Sonntag im Advent “Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.” (Lukasevangelium 21,28) und wünsche Ihnen eine Advents- und Weihnachtszeit, in der Sie die Zeit finden, dem Herrn und Retter Jesus Christus zu begegnen und die Beziehung zu IHM neu zu knüpfen oder wieder neu fest zu machen.   Ihr Pfarrer

Roland Bader